Erleben Kinder in der Familie häusliche Gewalt, so stellt das eine erhebliche Belastung für ihre Entwicklung dar und kann gravierende Folgen haben, z.B. Schulschwierigkeiten, Ängstlichkeit, Aggression etc. Aus mehreren Längsschnittstudien geht hervor, dass miterlebte häusliche Gewalt in der Kindheit das Risiko erhöht, selbst häusliche Gewalt auszuüben oder erdulden zu müssen.

Im Hinblick auf eine effektive Prävention ist es daher notwendig, Mädchen und Jungen frühzeitig Begleitung und Unterstützung anzubieten. Denn sonst sind sie gefährdet, die Verhaltensmuster der Eltern zu übernehmen und können gewaltfreie Lebensentwürfe aus eigener Kraft nicht realisieren.

Kinder und Jugendliche müssen darin gestärkt werden, Gewalt zu erkennen, sich gegenüber Gewalt zu schützen und konfliktlösungsorientierte Handlungsmuster zu lernen. Dazu brauchen sie Angebote außerhalb der Familie, möglichst an Orten, an denen sie sich regelmäßig aufhalten. Die Schule stellt einen solchen Ort dar.

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat für die präventive Arbeit in Schulen im Kontext der häuslichen Gewalt ein Konzept erarbeitet, um diesen „Teufelskreis der Gewalt“ in der Entwicklung von betroffenen Mädchen und Jungen zu durchbrechen.

Mit dem Konzept „Prävention von häuslicher Gewalt“ bietet der SkF e. V. Südostbayern eine Qualifizierungsmöglichkeit und Arbeitsmaterialien an, die es ermöglichen, an Schulen Angebote zu machen. Im Bedarfsfall können weitere Hilfemöglichkeiten vermittelt werden.

10 Themen des Seminarangebots decken die verschiedenen fachlichen Fragen im Kontext der häuslichen Gewalt ab. Gleichzeitig sind sie an der Lebenswelt der Jugendlichen orientiert und flexibel einsetzbar. Jedes Thema ist in sich abgeschlossen und kann nach den Bedürfnissen der einladenden Schulen mit einem anderen Thema kombiniert werden. Fachinformationen ergänzen die Ziele und Inhalte der Themen.

Ziele:

Sensibilisierung für häusliche Gewalt/Partnergewalt und die Mitbetroffenheit von Kindern; Stärkung der Selbst- und Fremdwahrnehmung; Förderung sozialer Kompetenzen und Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten bei selbst erlebter häuslicher Gewalt/Partnergewalt und Mitbetroffenheit innerhalb der Peergroup; Informationen zu spezifischen Hilfsangeboten; Kennenlernen der Einrichtung Frauenhaus und des Beratungsangebots

Das Projekt wird unterstützt von der Bahn-BKK.

Frauenhaus Rosenheim, Telefon 08031 381478